BP Europa SE – Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum, Lingen

Die Pyramide leuchtet – das einzigartige Dach des Atriums auf dem neuen Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum der BP strahlt mit seiner LED-Beleuchtung in den Lingener Nachthimmel.

Facts & Figures

Fertigstellung

2019

Leistungen

Ausführungsplanung, Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung, Außenanlagen / Freianlagen, Wärmeschutznachweis / EnEV, Thermische Gebäudesimulation (Atrium / Pyramidendach)

Bauherr

BP Europa SE

Bis 2019 wird auf einem etwa sechs Hektar großen Gelände an der Waldstraße in Lingen ein Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum der BP entstehen, das künftig die Werkstätten, Werkfeuerwehr, das Labor, die Kantine sowie die Verwaltung des Unternehmens beherbergt. Der neue Gebäudekomplex der BP Lingen liegt als Außenposten vor dem riesigen Raffineriefeld. Das neue Gebäude wird zukünftig für Mitarbeiter und Besucher ein spektakuläres Pendant gegenüber der beeindruckenden Kulisse der Raffinerie bieten. Insgesamt werden im neuen Gebäudekomplex etwa 360 BP Lingen Mitarbeiter arbeiten.

Moderne Architektur, neueste Technologien und innovative Raumgestaltung vereinen sich in dem Bauvorhaben der BP Lingen. Die Atmosphäre im neuen Gebäude wird offen und kommunikativ.

Dank moderner Telekommunikationsmittel sind virtuelle Meetings mit Kollegen anderer Standorte möglich, sogenannte Open-Space-Lösungen bieten offene Strukturen statt abgeschotteter Einzelbüros. Hinzu kommen multifunktional nutzbare Räume, beispielsweise für konzentrierte Einzelarbeit oder spontane Meetings. Außerdem sind sogenannte Break-Out-Areas im Gebäude angeordnet, die für informelle Besprechungen und als offene Kommunikations- und Begegnungsflächen dienen. Eine Kantine mit breitem Angebot und einem großen Außenbereich sowie ein geräumiger Innenhof tragen zu einer zeitgemäßen Arbeitsumgebung bei. „Im Mittelpunkt steht eine optimale Arbeitsatmosphäre für alle Mitarbeiter“, erläutert Bernhard Niemeyer-Pilgrim, Raffinierieleiter und Vorsitzender der Geschäftsführung BP Lingen. „Es geht für uns auch darum, gute Mitarbeiter zu gewinnen und an unser Unternehmen zu binden.”

Das Projekt ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Zusammen mit der ARGE Hofschröer/Mainka und dem Büro Bolles + Wilson hat Lindschulte nach einer dreimonatigen Bearbeitungsphase einen Wettbewerbsbeitrag eingereicht. Daraufhin wurde Lindschulte mit der Durchführung von Planungsleistungen beauftragt.

Funktionskonzept des Gebäudes

Geplant ist ein Gebäude mit hoher Funktionalität und Flexibilität, mit größtmöglicher Kompaktheit und kurzen Wegen, aber dennoch leichter und flexibler Unterteilbarkeit der großen Funktionseinheiten: Verwaltung mit Konferenz und Kantine, Feuerwehr, Labor und Werkstatt. Das Gebäude ist so platziert, dass Mitarbeiter und Besucher vom Parkplatz direkt zum Haupteingang geleitet werden. Die Funktionseinheiten sind in eigenständigen Gebäudeeinheiten angeordnet und über einen zentralen Verteiler, die Eingangshalle, miteinander verbunden. Dies ermöglicht eine uneingeschränkte Vernetzung der Funktionen untereinander bei maximaler Eigenständigkeit. Damit jeder Funktionsbereich für sich direkt angefahren und erschlossen werden kann, wird eine uneingeschränkte Umfahrung des gesamten Baukörpers möglich sein. Jeder Funktionsbereich hat eigene Außenbereiche wie Anlieferungen, Außenlagerflächen, Rangierhöfe und Bewegungsflächen.

Durch die kompakte Struktur des Gebäudes können große unversiegelte Grünflächen gebildet werden. Höfe und Freiflächen werden als Grünflächen mit Bäumen angelegt, sofern sie nicht als Bewegungsflächen notwendig sind.

Materialkonzept des Gebäudes

Der Gebäudekomplex ist für den Verwaltungstrakt dreigeschossig geplant. Die Erdgeschoss-Sockelzone der gestalteten Fassaden der Verwaltung, das Labors und der Feuerwehr erhalten eine dunkle robuste Vormauerschale aus anthrazit farbigen Klinkern. Die oberen Geschosse und auch das Technikgeschoss über dem Laborbereich sind mit schmalen Eternitplatten in einem grün-weißen horizontalen Streifenmuster verkleidet. Die westliche Eingangsfront erhält in den Obergeschossen vor der Fensterverglasung über die gesamte Breite hinweg Vertikallamellen in BP-Farben, die nicht nur einen Sonnenschutz gegen die niedrigstehende Sonne bieten, sondern auch die Gebäudeteile Verwaltung und Feuerwehr visuell zusammenziehen. Das sichtbare Zeichen des neuen BP-Gebäudes wird das pyramidenartige Atriumdach als Stahlkonstruktion sein. Mit transluzenten, thermisch getrennten Pneukissen wird die Pyramide durch eine steuerbare LED-Beleuchtung individuell zu beleuchten sein.

Statisches Entwurfskonzept

Das statische Entwurfskonzept für die Gebäudeteile der jeweiligen Funktionseinheiten folgt den funktionalen und wirtschaftlichen Vorgaben sowie einer möglichen bauabschnittsweisen und somit flexiblen Herstellung einzelner Gebäudestrukturen. Für die einzelnen Gebäudeteile wurden Tragkonstruktionen gewählt, die sowohl hinsichtlich der baukonstruktiven Ausführung (z. T. durch entsprechende Vorfertigungsgrade) als auch den weiteren Ausbau durch Folgegewerke betreffend einen schnellen Baufortschritt ermöglichen, ohne jedoch die an das Bauwerk gestellten Qualitäten und Anforderungen zu mindern. Es wurde ein auf die Nutzung der unterschiedlichen Bereiche zugeschnittenes und sofern möglich einheitliches Konstruktionsraster gewählt und für die Auslegung der in Massivbauweise konzipierten Tragkonstruktion zu Grunde gelegt.