Generalplanung Bahnhofstangente Citybahn, Essen

Das Projekt „Bahnhofstangente“ ist Teil des Essener Großprojektes „Citybahn“. Das 5,4 km lange 3706/Gesamtprojekt beinhaltet mehrere Abschnitte und beginnt im Norden an der vorhandenen Haltestelle Bergmühle und soll das zukünftige Stadtquartier Essen 51 über den Berthold-Beitz-Boulevard in das neue Linienkonzept der Ruhrbahn integrieren.

Facts & Figures

Fertigstellung

2023

Leistungen

LPH 1 bis 5 Objektplanung Verkehrsanlagen Straße, koordinierter Leitungsbestandsplan, tragwerksplanerische Leistungen im Zusammenhang mit der Gleisführung auf zwei Brücken in der Hollestraße

Bauherr

Ruhrbahn GmbH

Ausgeführte Arbeiten

Streckenlänge 2.0 km, 4 Haltestellen

ARGE

ARGE Lindschulte (Düsseldorf, Münster)

Das Projekt „Bahnhofstangente“ ist Teil des Essener Großprojektes „Citybahn“. Das 5,4 km lange 3706/Gesamtprojekt beinhaltet mehrere Abschnitte und beginnt im Norden an der vorhandenen Haltestelle Bergmühle und soll das zukünftige Stadtquartier Essen 51 über den Berthold-Beitz-Boulevard in das neue Linienkonzept der Ruhrbahn integrieren.

Der von der ARGE Lindschulte geplante neue Streckenabschnitt „Bahnhofstangente“ ist ca. 2 km lang und beinhaltet den Neubau einer oberirdischen Straßenbahnstrecke von der Hans-Böckler-Straße im Westen (ca. ab Haltestelle Schwanenkampbrücke) über die Hindenburgstraße, am Hauptbahnhof entlang in Richtung Nord Osten über die Hollestraße bis zur neuen Haltestelle Betriebshof Mitte. Eine besondere Herausforderung ist die Integration des neuen Verkehrssystems durch die vollständige Neugestaltung des umgebenden Straßenraums unter Berücksichtigung der Nutzungsansprüche aller Verkehrsteilnehmer im hochfrequentierten innerstädtischen Raum. Ausgangspunkt ist die Integration der neuen Straßenbahn in Querschnittsmitte. Eine reduzierte, aber gesicherte Erschließung für den motorisierten Verkehr, eine lückenlose und regelkonforme Radverbindung, sowie die barrierefreie Nutzung der Nebenanlagen führen im Zusammenspiel mit den Gleisanlagen zu einer vollständigen Umstrukturierung des derzeit autogeprägten Verkehrsraums.

Da die Querschnittsbreite im innerstädtischen Raum stark begrenzt ist, sind umfangreiche Änderungen am bestehenden Straßennetz geplant, um sowohl dem ÖPNV als auch den Radfahrern und Fußgängern ausreichende Verkehrsflächen zur Verfügung stellen zu können.

Zwischen der Hindenburgstraße und Am Hauptbahnhof soll mit Hilfe reglementierenden Maßnahmen der Individualverkehr auf diesem Abschnitt stark reduziert werden, um so den Durchgangsverkehr zu verdrängen. Der Abschnitt zwischen der Straße Am Hauptbahnhof und der Steeler Straßes soll zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs für beide Fahrtrichtungen als Umwelttrasse ausgebildet werden, so dass hier nur noch Busse und Radfahrer auf separaten Radfahrstreifen sowie Anlieger verkehren.

Mit diesen Maßnahmen können in der Planung alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Die Straßenbahn wird je nach Abschnitt als besonderer oder straßenbündiger Bahnkörper in Mittellage ausgebildet. Daneben werden jeweils die Richtungsfahrbahnen hergestellt. Der Radfahrer wird größtenteils über einen 1,85 m breiten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geführt. Neben dem Radfahrstreifen befinden sich Parkstände, Taxi- und Ladezonen, Ladestationen für Elektroautos, Behindertenstellplätze und Bushaltestellen, die durch gleichmäßig angeordnete Baumscheiben aufgelockert werden. Der beidseitige Gehweg ist im Mittel ca. 3,0 m breit. An Engstellen wird eine minimale Durchgangsbreite von 2,50 m realisiert. Neben den oberirdischen Verkehrsanlagen sind im Planungsgebiet außerdem eine Vielzahl an Ver- und Entsorgungsleitungen betroffen, die im Zuge der Maßnahme zu verlegen sind.

Die Baumaßnahme muss in verschiedenen Bauphasen realisiert werden, die zum einem die Aufrechterhaltung des vorhandenen Verkehrs berücksichtigen und zum anderen aber auch einen zügigen Bauablauf ermöglichen.

Planmäßig soll der Baubeginn für die neue Straßenbahntrasse im Januar 2023 erfolgen. Für die Realisierung der gesamten Baumaßnahme wird ein Zeitraum von 2,5 Jahren veranschlagt, so dass für Juni 2025 die Inbetriebnahme der Straßenbahn vorgesehen ist.