Medizinisches Equipment einfach und schnell an nur schwer erreichbare Orte transportieren – das ist die Mission von Wingcopter. Der Drohnenhersteller aus dem südhessischen Weiterstadt entwickelt und fertigt seit 2017 hochspezialisierte Fluggeräte für humanitäre Einsätze, beispielsweise im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ein Konzept mit Zukunft – und dafür wird investiert: Die Lindschulte-Gesellschaft Thillmann aus Koblenz hat als Generalplaner den Umbau und die Erweiterung der produktionstechnischen Anlagen übernommen.
Wingcopter erhöht die Produktionskapazitäten, der Korpus der 1,8 m breiten Drohne soll durch die eigenen Ingenieure gefertigt werden. Für die neue Produktionslinie wird eine bestehende Halle mit einer Fläche von 5.000 m² umgeplant, Verwaltung und Ingenieure haben weitere 1.500 m² zur Verfügung. Gemeinsam entwickeln sie die schnellste Drohne der Welt – mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 240 km/h.
Unter Beachtung aller relevanten Aspekte war der gesteckte Zeitraum von einem Jahr hinsichtlich Planung und Realisierung äußerst ambitioniert – aber dank der ganzheitlichen Lindschulte Generalplanung ein realistisches Ziel. Durch die frühe Einbindung aller internen Fachdisziplinen am Projekt konnten gemeinsam mit dem Auftraggeber alle Ziele in klar definierten und abgestimmten Grenzen festgelegt werden.
Licht für produktive Arbeitsumgebung
Für die Produktionshalle wurde ein Konzept mit einer hellen und aufgeräumten Atmosphäre gewählt. Wände und Bodenflächen sind in der Planung so gestaltet worden, dass sich der hier stattfindende technisch anspruchsvolle Herstellungsprozess der Drohne aus Kohlefasern angenehm ins Umfeld einfügt. Alle Arbeitsplätze werden großzügig beleuchtet und sind freundlich gestaltet – die Begeisterung für die Idee und die gemeinsame Umsetzung schaffen beim gesamten Team eine produktive Arbeitsumgebung.
Aufgebaut wurde die Planung als 3D-Modell. Je mehr Sonderbauteile und Maschinenbautele zum Einsatz kommen, umso schwieriger wird eine BIM-gerechte Bearbeitung. Aber die Planung, Durchführung und Etablierung neuer Prozessabläufe war eine willkommene Herausforderung für das Projektteam von Lindschulte.
Individuelles Brandschutzkonzept
Zu den Herausforderungen in der Planung zählt auch das neue Brandschutzkonzept: Die Produktion wird in einer bestehenden Lagerhalle installiert – weshalb die vorhandenen Brandschutzanlagen in das neue Konzept überführt werden müssen. Im Produktionsprozess sind elementare Arbeitsabläufe in temperierten Kabinen durchzuführen, optisch wurden diese Kammern in die geplante Struktur integriert. Alle Komponenten fügen sich zu einem einheitlichen Gesamtbild.
Die gestellten Aufgaben hat das Projektteam von Lindschulte mit Bravour gemeistert, der Probebetrieb verlief positiv - die Anlage ging im Juli in Betrieb. Ab dann kann Wingcopter die hauseigene Drohne weiter perfektionieren – ein erfolgreiches Projekt, mit einem guten Zweck.