Eine dauerhafte Sicherung der Wasserversorgung im Nordwesten von Deutschland: Lindschulte plant eine 38 km lange Trinkwasser-Transportleitung, vom Wasserwerk Sandelermöns ausgehend bis zum Speicherpumpwerk in Diekmannshausen. Ebenfalls beteiligt am 60 Millionen Euro Projekt ist Wald + Corbe als Partner aus dem BKW Engineering Netzwerk.
Bereits seit 2014 befindet sich Lindschulte als Generalplaner aktiv in Planung, Abstimmung und Vorbereitung mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) als Auftraggeber. Bearbeitet werden von Lindschulte die Leistungsphasen 1 bis 8 sowie die örtliche Bauüberwachung. Im Mai 2022 war der offizielle Baubeginn des ersten Bauabschnittes.
Ein Projekt dieser Größenordnung gibt es nicht häufig im Nordwesten Deutschlands, die zusätzliche Transportleitung soll die öffentliche Wasserversorgung der Menschen im Landkreis Wesermarsch dauerhaft sichern und die Verteilung von Wassermengen im bestehenden Versorgungsnetz verbessern.
Ein Projekt, drei Abschnitte: Unterschiedliche Herausforderungen
Das Mega-Projekt durchquert drei Landkreis: Wittmund, Friesland und Wesermarsch. Vor Beginn der Arbeiten muss hier Platz für Baufahrzeuge, Material und die Trasse selbst geschaffen werden. Allerdings erfolgen die Eingriffe in sensiblen Bereichen mit besonderem Blick auf Natur- und Artenschutz in geschlossener Bauweise, weshalb nur punktuell Rodungen für Verbindungsbauwerke vorgenommen werden müssen. In drei Bauabschnitten stoßen die Planer auf unterschiedliche Herausforderungen. Mancherorts wird die Verlegung am offenen Graben vorgenommen, an anderen Stellen wird auf Horizontalbohrungen gesetzt, um Bäume im Trassenverlauf zu erhalten und eine Bahnlinie, Straßen und Gewässer zu unterqueren.
In Abstimmung mit Landesforsten und zuständigen Behörden wurden umfangreiche Untersuchungen und Erkundungen zum Artenschutz durchgeführt und erste Ersatzpflanzungen sowie Umsiedlungen von Tierarten vorgenommen. So hat der OOWV beispielsweise in Sandel auf einer Fläche von 3.250 Quadratmetern einen Grundwasserschutzwald anlegen lassen.
"Die neue Versorgungsleitung hat einen Außendurchmesser DA 710 mm", erklärt Projektleiter René Stückler von Lindschulte im Gespräch und führt weiter aus: "Trotz des notwendigen Einsatzes von Großgerät, geschuldet der Dimension, wird es nach der Fertigstellung keine Anzeichen auf die Baumaßnahme geben." Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 vorgesehen.